Der Weinstock schläft! WIR ruhen nicht! Wir schneiden unsere Reben?

Für wahr, die Rebe gehört zu den sparsamsten Pflanzen. Gerade erst hat sie uns ihre Trauben anvertraut. Nun wäre ihr Erholung und Ruhe gegönnt. Doch sie nutzt die Zeit und vollbringt eine haushälterische Meisterleistung.

Aus den Trieben und dem Stamm holt sie die Nähr- und Reservestoffe. Sorgfältig lagert sie diese im weit verzweigten Wurzelwerk ein. Hier, im Schutz des Erdreichs, ruht nun die unverbrauchte Energie des zu Ende gehenden Jahres. Im kommenden Frühling dient sie dem Austrieb und der Bildung der ersten Blätter. Dieser Kraftakt muss mit den Reservestoffen des vorangehenden Jahres bewerkstelligt werden.

Jetzt drängen bitterkalte Frostnächte die Rebe in den Winterschlaf. Eisige Nordwinde fegen die letzten Blätter von den Trieben. Es ist Mitte Dezember! Ohne die schützende Hülle ihres Laubwerks erscheint die Rebe abgemagert und ausgezehrt. Schutzlos ist sie dem launischen Klima von Fenouillet ausgeliefert. Doch sie hat ja längst vorgesorgt ©. Jetzt soll und darf sie ruhen!

Nun sind wir an der Reihe! Wir beginnen mit dem Rebenschneiden. Der  Rebschnitt dient der Regulierung des künftigen Ertrags, sowie der Formgebung des Rebstocks. Reben schneiden bedeutet nicht einfach «Triebe abhauen». Reben schneiden ist ein kniffliges, vorausschauendes Handwerk. Das  abgeschnittene Rebholz lassen wir im Weinberg liegen. Im Frühjahr wird es zerhackt und in die Erde eingepflügt. Die daraus entstehende organische Substanz ist für die Bodenstruktur, die Nährstoffversorgung und die Lebewesen im Boden wichtig. Ein Kreis hat sich geschlossen. Ist das nicht wunderbar?

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